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21 Ergebnisse
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In: Politikwissenschaftliche Theorie 1
Der junge Gerichtsreferendar Carl Schmitt veröffentlichte im Jahre 1913 unterdem Pseudonym 'Johannes Negelinus' in einem Straßburger Verlag die 'Schattenrisse'. Sie enthalten zwölf Kurzportraits, die in teilweise ironisch-polemischer Zuspitzung, meist aber in absichtsvoll banaler Wiedergabe mit Literatur, Wissenschaft und Politik der Jahrhundertwende ins Gericht gehen. Die im 'Börsenblatt des deutschen Buchhandels' als Reiselektüre empfohlene, jedoch bis heute nahezu unbeachtet gebliebene Schrift existiert nur in wenigen Exemplaren und wird mit dem vorliegenden Band wieder zugänglich gemacht. Der vollständige Text der Erstausgabe der 'Schattenrisse' wird hier zeilengenau wiedergegeben.
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Armin Nassehi: Unbehagen: Theorie der überforderten Gesellschaft. München: C.H.Beck 2021. 978-3-406-77453-9
In: Kulturtheoretiker denken den Staat: der Staat im Werk ausgewählter Kulturdenker des 20. Jahrhunderts, S. 81-108
Cassirers politische Kulturphilosophie ist fokussiert auf die "Logik der sozialen Welt", denn diese Logik ist der (mythische) Untergrund und damit das "Material" der Politik. Deshalb formuliert er mit Nachdruck die Grundregel für die politischen Akteure, nämlich dass man zunächst lernen muss, den Gesetzen der sozialen Welt zu gehorchen, ehe man es unternimmt, die Welt zu beherrschen. Denn die funktionale Rationalität der Politik besteht darin, der sozialen Welt eine vom mythischen Denken abweichende, politische Ordnung und organisierte Struktur zu geben. Damit dies gelingt, muss die politische Ordnung imstande sein, an der (polar strukturierten) Logik des Sozialen anzuknüpfen, denn nur sie ist damit "kompatibel", kann sie steuern und mit Erfolg gestalten. Dazu versieht Politik den mythischen Raum des Sozialen mit bewussten Handlungszielen, die einen offenen Raum der Zukunft wahrnehmbar machen. Die dabei entstehende Differenz zur Unmittelbarkeit des Chaos der emotionalen Affekte und deren Ablösung durch eine Struktur der Mittelbarkeit, weist auf diese Notwendigkeit politischer Institutionen hin, denen die Funktion zukommt, diesen Abstand organisatorisch zu etablieren und auf relative Dauer zu stellen. (ICB2)
In: Hannah Arendt und Giorgio Agamben: Parallelen, Perspektiven, Kontroversen, S. 165-176
Der vorliegende Beitrag zum Verhältnis von Politik und Leben im Spannungsfeld von souveränem Ausnahmezustand und Gesetz wurde angeregt durch Agambens Hinweis auf Hannah Arendt. Agamben stellt kritisch fest, dass Arendt nicht gesehen hat, dass die totalitären Elemente nicht auf totalitäre Systeme beschränkt bleiben, sondern immer mehr zur Normalität des Alltags auch in modernen Demokratien werden. Im Mittelpunkt der vorliegenden Ausführungen zur Frage nach dem Ausgriff des Politischen auf das menschliche Leben stehen Giorgio Agamben und Carl Schmitt, da letzterer ein zentraler Ausgangspunkt von Agambens Gegenwartsanalysen ist, von dem dieser sich jedoch zugleich ebenso vehement wie systematisch absetzt. Die Autorin belegt die These, dass - im Gegensatz zu Agambens subjektzentriertem Politikbegriff - bei Schmitt sehr genau die Anfänge des Übergriffs der Politik auf das menschliche Leben zu lokalisieren sind. Die Prozeduren politischer Macht, die sich grundsätzlich im Spannungsfeld zwischen regelförmigem Gesetz und politischer Ausnahme bewegen, tendieren auch schon bei Schmitt immer mehr in Richtung des die gesetzliche Regelförmigkeit übersteigenden "Ausnahmezustands". (ICA2)
In: Die gouvernementale Maschine: zur politischen Philosophie Giorgio Agambens, S. 149-165
Giorgio Agamben gelangt "angesichts der neuen Realitäten" des globalisierten Kapitalismus und in Weiterführung von Hannah Arendt zu der provokanten These von einer "innersten Solidarität zwischen Demokratie und Totalitarismus". Dass an dieser These - trotz aller Bedenken - gleichwohl "entschieden festgehalten werden" muss, belegt er mit dem dreibändigen "Homo sacer"-Projekt nachdrücklich; die Untermauerung am zentralen Beispiel des (Konzentrations)Lagers wird vom Autor als Agambens eigentliche Leistung im Feld des Politischen bezeichnet. Zunächst wird unter Rückgriff insbesondere auf Judith Butlers Ausführungen die Ebene gezeigt, auf der Agambens politische Analysen - im Unterschied zur Ebene der Legitimation von Herrschaft - angesiedelt sind. Dem folgt eine Darstellung von Hannah Arendts Beschreibungen des Lagers in totalitären Gesellschaften, wobei zugleich der Frage nachgegangen wird, ob und inwieweit sie sich auf den Totalitarismus beschränken oder über ihn hinaus- und hineinreichen in den Bereich der Biopolitik, in dem Agamben das Lager als "Paradigma der Moderne" verortet. Im Kontext der Erläuterung der Merkmale des Lagers bei Agamben werden die wichtigsten Argumente beider verglichen und abschließend eine Antwort auf die Frage versucht, ob das Konzept des räumlich begrenzten Lagers noch den heutigen Realitäten entspricht. (ICA2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 41, Heft 3, S. 584-585
ISSN: 1862-2860
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 41, Heft 3, S. 584-585
ISSN: 0032-3470
In: Zerfall der Öffentlichkeit?, S. 160-167
Es wird die doppelte These aufgestellt, dass der von den Massenmedien erzeugte Zerfall der politischen Öffentlichkeit dazu führt, dass verschiedene miteinander unvereinbare Diskursarten konflikthaft aufeinander prallen und dass einander gegenläufige Diskursfelder miteinander verknüpft werden und eine starke politische Dynamik entwickeln. Damit wird die Frage nach dem Zusammenhang von politisch-gesellschaftlicher Integration und massenmedial erzeugter Öffentlichkeit aufgeworfen. Am Beispiel zweier verschiedener Aushandlungsprozesse - dem 1996 gegründeten "Bündnis für Arbeit" und der "Gesundheitsreform" vom Beobachtungszeitraum 1999 - wird die bisher vorherrschende Wahrnehmung vom Gelingen überwiegend nicht-öffentlicher Aushandlungsprozesse in Frage gestellt. Im Ergebnis bleibt offen, ob die medienvermittelnde Konfliktinszenierung auch im Regelfall zu besseren Ergebnissen kommt als die Konsensfindung in nicht-öffentlichen, korporativen Verfahren. (BB)
In: Zerfall der Öffentlichkeit?, S. 160-167
In: 1968 - Vom Ereignis zum Gegenstand der Geschichtswissenschaft., S. 239-255
In der aktuellen Soziologie gilt die unter dem Motto "Geschichte ist machbar" angetretene 68er Bewegung als gescheitert. Demgegenüber wird untersucht, welche "bemerkenswerten Spuren" diese Bewegung dennoch hinterlassen hat. Unter Rückgriff auf Geertz' Kultursoziologie und Cassirers Semiotok des Symbolischen werden die Formen und Funktionen des Protests bestimmt. Die Folgen für die politischen Institutionen und für die politische Kultur werden aufgezeigt. Dabei geht es um die Folgen der gegen Staat und Gesellschaft gerichteten symbolischen Kämpfe sowie des in seiner Tendenz anfangs vielfach nicht beabsichtigten gesellschaftlichen Tansformationsprozesses. Die Herausforderung der Normalität der Staatskultur durch die 68er Bewegung hat im Zuge des allgemeinen Modernisierungsprozesses den Weg für wünschenswerte neue politische Formen gebahnt. Allerdings sind sie mit erheblichen kulturellen und politisch-sozialen Kosten verbunden. (prf).
In: Kriegskorrespondenten: Deutungsinstanzen in der Mediengesellschaft, S. 155-179
Al-Jazeera fungierte einerseits als Korrektiv zur westlichen Berichterstattung über den Irakkrieg, war jedoch andererseits auch in die Ströme globaler Nachrichtenzirkulation eingebunden. Die Ausweitung des offensiv geführten Informationskriegs im Irak 2003 ist auch als Reaktion auf Al-Jazeeras Auftauchen auf der internationalen Nachrichtenbühne zu verstehen. Der Sender zeichnete ein alternatives Bild vom Irakkrieg, das den Interessen der alliierten Militärs diametral entgegenstand. Wie bereits im Afghanistan-Krieg und während der zweiten Intifada konstruierte der Sender eine kriegskritische Sicht der Kriegsrealität aus Opferperspektive. Dennoch ist Al-Jazeera weniger als Propagandasender denn als rationaler Marktakteur anzusehen, der versuchte, die Wünsche und Interessen seiner potenziellen Zuschauer zu bedienen. So wurde Al-Jazeera zum Sprachrohr der öffentlichen Meinung im arabischen Raum über den Irakkrieg. (ICE2)
In: Der Staat: Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungsgeschichte, deutsches und europäisches öffentliches Recht, Band 44, Heft 2, S. 312-314
ISSN: 0038-884X